Aus derGeschichte des

MGV.Liederkranz Kippenheim e.V.1896

 

Bereits vor 1896 haben Freunde des Gesangs in Kippenheim bei verschiedenen Anlässen gesungen.

Doch wird erstmals im Oktober 1896 von einer konstituierenden Sitzung, an der 22 aktive Mitglieder teilgenommen haben, berichtet. Man kam überein, einenGesangverein ins leben zu berufen.

Erster Vorsitzender wurde Lehrer Eckert und der erste Dirigent war Lehrer Buselmeier.

Am 1.Januar 1897 trat der Verein unter dem Namen Liederkranz auf. In gehobener Stimmung feierten die Sänger Geburtstag im Gasthaus zum Engel in Kippenheim. Mit Fleiß und Liebe war der junge Verein voll bei der Sache, und absolvierte gleich mehrere Veranstaltungen.

Die Freude über das erfolgreiche Auftreten der Sänger war so groß, dass sich eine ganze Reihe neuer Mitglieder beim Vorstand anmeldeten. Doch hielt die Begeisterung nicht allzu lange an, waren doch zur damaligen Zeit die meisten Sänger in der Landwirtschaft tätig, so dass der Probenbesuch den Sommer über sehr zu wünschen übrig lies.

Bereits im ersten Vereinsjahr wurde der Brauch der Sänger gepflegt, einen Kameraden der sich in den Hafen der Ehe begab, zu dessen Hochzeit ein Ständchen zu bringen,was den Sängern ein Faß Bier im Gasthaus zum Ochsen bescherte.

Die Verbundenheit und Kameradschaft unter den Mitgliedern erschöpfte sich nicht nur in frohen Wein- und Bier-runden, sondern zeigte sich auch bei traurigen Anlässen.

In der ersten Generalversammlung wurde vereinbart, während des Winters zwei Veranstaltungen anzusetzen. Eine an Weihnachten und die andere an Fasnacht.

Auch wurde vom damaligen Arzt Dr.Weber beantragt, für die passiven Mitglieder eine monatliche gemeinsame Zusammenkunft zu arrangieren.

Nachbarschaft pflegten die Kippenheimer Sänger schon in den Gründungsjahren. Im Jahr 1898 wird von einer gemeinsamen Feierlichkeit mit den Sängern aus Kippenheimweiler in der Bahnhofsgaststätte Wurth berichtet.

Das Fernsehen, sprotliche Ereignisse sowie mancherlei private Interessen haben damals die Zuhörer und die Gäste nicht von den Veranstaltungen eines Gesangvereins abgehalten.

 

Im Jahre1911 weihte man die Fahne des MGV.

In der Mitte ist das Wappen der Gemeinde Kippenheim zu sehen. Die Fahne wurde im Jahre 1994 im Kloster in Gengenbach restauriert und ist somit noch das Original von 1911. Der Preis für die Fahne war damals 534,70 Mark

 

Wie alle Vereine musste zu Beginn des dritten Reiches auch der MGV Kippenheim gleich geschaltet werden. Am 9. Juli 1933 wurde dieser pflichtgemäße Schrittvollzogen.

Vor dem 2.Weltkrieg hatte der Verein noch an den Jubiläen anläßlich des 75.jährigen Vereinsbestehens in Sulz und in Mahlberg teilgenommen

Von 1940 bis Juli 1947 schweigt das Protokollbuch des MGV Liederkranz Kippenheim.

Am 21.Juli 1946 fand die erste Versammlung nach dem Krieg statt, und am 24.2.1947 wurde der Verein nach dem Krieg akzeptiert.

Die Militärregierung der Franzosen gestattete das erste Frühjahrskonzert im März 1947. Im Juni des gleichen Jahres durfte der Gesangverein Professor Nowack zum 25jährigen Priesterjubiläum musikalisch gratulieren.

1950 übermittelte der Chor dem letzten Heimkehrer Kippenheims aus dem 2.Weltkrieg Karl Preschle vor dessen Elternhaus die Willkommensgrüße.

 

Als Folge des 2.Weltkrieges wurde das 50jährige Vereinsbestehen erst 1950 mit 4 Jahren Verspätung nachgeholt. Erstmals wurde das inzwischen längst zur Tradition gewordene Weinfest ins Programm mit aufgenommen. Mehr als 20 Vereine reihten sich in den langen Festzug ein. Auf 6 Festwagen wurde die Arbeit der Winzer demonstriert. Das ganze Dorf halt zum Gelingen dieses Festes mit. Auf einem Thronwagen wurde die erste Weinkönigin Kippenheims

Frau Edith Janoschka geb.Christ mit 4 Prinzessinnen durch das Dorf geleitet.

Aus demStockbrunnen floß statt Wasser feuriger Wein.

 

Wenn in den folgenden Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs und der damit gestiegenen Ansprüche der Menschen in unserem Lande auch in Kippenheim trotz großer Mühe der Vereinsleitung und der Sänger, die Resonanz bei Konzertveranstaltungen nicht immer den Erwartungen entsprach, darf dies nicht als Aversion gegen denso verdienstvollen tätigen Verein gewertet werden. Dies lag am Wandel der Zeitund der Menschen, die ihren Bedarf an Geselligkeit und Unterhaltung meist auf andere Weise deckten.

 

Ganz groß gefeiert wurde dann wieder das Bestehen des MGV Liederkranz Kippenheim im 75.Vereinsjahr vom

5. bis 7. Juni 1971.

In neuer schmucker Uniform präsentierten sich die Sänger zum Jubelfest und fanden großen Anklang bei allen Veranstaltungen über die Festtage.

 

Auch das 90 jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahr 1986 vier Tage ganz groß gefeiert, mit Festbankett, Totenehrung einem großen Festbankett und mit einem großen Festumzug mit über 30 befreundeten Gastchören.

 

Als größtes und erfolgreichstes Unternehmen darf man sicher den Bau des Sängerheimes auf der Haselstaude hervor heben. Dieses Schmuckstück der Gemeinde Kippenheim wurde vom Männergesangverein mit erheblicher Eigenleistung Anfang der 70 Jahre in einem Steinbruch erstellt. Es erfreut heute Sonntag für Sonntag, viele Gäste und Besucher.

Das über alleGrenzen hinaus bekannte Maitreffen, der neu hinzugekommene Bayrische Tag ist bei allen sehr beliebt.

Den damaligen Gründern, Planern und den vielen fleißigen Helfern darf man  für ihre vielen freiwilligen Helferstunden sehr dankbar sein, was natürlich für die heutige Generation eine Verpflichtung für die Pflege und Hege des Sängerheims Haselstaude immer wieder aufs neue bedeutet.  

 

Wenn in der Geschichte des MGV. Liederkranz Kippenheim eine Person hervorzuheben ist, dann nicht des Personenkults wegen.

Herr Karl Jörger hat von 1954 bis 1990 die Geschicke des MGV Liederkranz Kippenheim geleitet.

Unter ihm sind all die Highlights, wie die großen

Vereinsjubiläen zum 50, 75, und 90 jährigen Bestehen, das alljährliche Maitreffen der Bau des Sängerheims und auch die Gründung eines Kinderchores entstanden.

Auch war es sein Bemühen immer junge Sänger für den Gesang zugewinnen. Für all die Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet, bei seinem Ausscheiden als 1.Vorsitzender wurde er zum Ehrenvorstand ernannt.

 

Seit dem Jahr 1990 hat Hansjörg Burg das Zepter des Vereins in die Hand genommen. Es hat sich ab da vieles geändert, neue Wege wurden eingeschlagen,eine junge Vorstandschaft wurde nach und nach herangezogen. Neue moderne Chormusik wurde unter dem damaligen jungen Dirigenten Mathias Lauer einstudiert, der Verein konnte in Konzerten wieder begeistern.

Das alljährliche Weihnachtskonzert in der Festhalle in Kippenheim wurde zum festen Bestandteil im Jahresprogramm.

Im Jahr 1996 mußte sich die neue Vorstandschaft beim großen 100 jährigenVereinsjubiläum mit all seinen Festlichkeiten bewähren.

Vom 14.Juni bis 16.Juni1996 galt es große Veranstaltungen zu organisieren.

Am Freitag, vor dem großenFestbankett gedachte man den verstorbenen Mitgliedern auf dem Friedhof, abends dann in der Festhalle beim Festbankett bekam der Verein

anlässlich des 100 jährigen Bestehens die Zelter-Plakette durch den Regierungsdirektor Dr.Schröder aus Freiburg überreicht.

Am Samstagnachmittag fand unter großer Resonanz und zur Freude des OSB ein Kritikersingen statt. Einen etwas anderen Weg des Feierns ging man, indem man die einheimischen Vereine bat , sich beim Mitwirken des Sängerdorfes zu beteiligen und mit einem Stand oder Hütte die Gäste zu bewirten. Sicher derAnfang für die Idee des heutigen Weinfestes. Am Sonntagmorgen umrahmte der MGV Schutterwald den ökumenischen Gottesdienst in der kath. Pfarrkirche der von dem Kippenheimer Pfarrersohn Bernhard Dorner gehalten wurde.

Ein großer Umzug am Sonntagnachmittag mit anschließendem Freundschaftssingen in der Festhalle beendete das große Jubiläumsfest. In den letzten Jahren wurde immer wieder die Freundschaft mit befreundeten Chören aus der Nachbarschaft  und auch außerhalb des Bezirks gepflegt.

Der 1.Mai, die jährlichen Sommerkonzerte und das schon zur Tradition gewordene Weihnachtskonzert, aber auch der neu eingeführte Bayrische Tag im Sängerheim lassen immer wieder den MGV Liederkranz Kippenheim in und außerhalb des Ortes in Erscheinung treten.

Auch beim neu umfunktionierten Weinfest gehören wir fest dazu. Es wurde eigens hierfür im Jahr 2002 eine eigene Weinfesthütte angeschafft, worauf die Sänger sehr stolz sein dürfen.

Einen großen schweren Verlust war der Tod des damaligen 2.Vorsitzenden Rainer Kupfer im Jahr 2002 der nach sehr kurzer schwerer Krankheit uns alle ganz plötzlich verlassenmusste.

ThomasSonntag wurde daraufhin zum neuen 2.Vorsitzenden gewählt.

Seit Gründung des Vereins haben bis heute

15 Vorsitzende die Geschicke des Vereinsgeleitet,

17 Dirigenten haben bis heute den Taktstock geschwungen.

Stephan Rauber  aus Hinterzarten übernahm im Jahr 2004 die Dirigentenleitung. Er brachte nach einigen Turbulenzen wieder Ruhe in den Verein und welche Freude auch, neues modernes Liedgut wurde ganz besonders für die Jüngeren im Verein einstudiert.

Im Jahr 2006 feiert der Verein sein 110 jähriges Vereinsbestehen, und man hat sich für einneues Outfit für die Sänger entschieden, neue Westen wurden angeschafft und gleich beim ersten Auftritt der Ehrungsfeier des Ortenauer Sängerbundes im März 2006 in der Festhalle präsentiert.

Das Festwochenende selbst fand am Samstag, den 15.Juli 2006 im Sängerheim Haselstaude mit einem Weinliederabend mit den Chören St.Märgen und dem MGV Liederkranz Kippenheim unter der gemeinsamen Leitung von Herrn Rauber statt. Dabei präsentierte die

WG Kippenheim 4 einheimische Weine

Am Sonntag,den 16.Juli 2006 war ein Freundschaftssingen mit dem GV Eintracht Birresdorf,

dem MGV Rust und dem Jubelchor statt.

Vieles hat sich in den vergangenen Jahren getan und verändert. Von vielen langjährigen guten Sängern musste der MGV Liederkranz Kippenheim in den letzten Jahren traurig Abschied nehmen, die alle eine große Lücke hinterlassen haben.

Aber man darf auch sagen, dass der MGV es geschafft hat, mit jungen Sängern den Verein wieder aufzufrischen und die Neulinge gut zu integrieren. Das Liedgut wird immer wieder erneuert und den Sängern angepasst.

Mit Herrn Rauber hat der MGV Liederkranz Kippenheim eine sehr gute Besetzung der Dirigentenstelle gefunden.  Die immer noch junge Vorstandschaft kann auf  eine gute Zusammenarbeit aufbauen und den Verein mit all den Sängern nach innen wie auch nach außen zu präsentieren.

 

B.Heups